Um die seelische Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern, sind mehr Ressourcen für Prävention und eine bessere Koordination aller relevanten Akteure vonnöten. Im Rahmen einer interdisziplinären Initiative in der Pfalz, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, das Thema Resilienz in der Region Pfalz vorwärts zu bringen und auch die öffentliche Meinung zu diesem Thema zu verändern, beschäftigt sich das ITA damit, wie seelische Gesundheit und insb. das Konzept der individuellen Resilienz von Beschäftigten auf Organisationen übertragen werden kann. Denn gelänge diese Übertragung, also kann auch organisationale Resilienz aufgebaut werden, dann ließen sich Krisen oder Zeiten hohen Veränderungsdrucks nicht nur überleben, sondern auch zur Weiterentwicklung einer Organisation in Richtung einer verbesserten Zukunftsfähigkeit im Sinne von Wachstum/Stärkung nutzen.

Im Bereich der seelischen Gesundheit wird die Notwendigkeit des Wandels hin zu mehr Prävention besonders deutlich. Der Blick auf die aktuellen Diskussionen zu (seelischen) Belastungen am Arbeitsplatz und deren Folgen zeigt, dass die Lösung der zutage tretenden gesellschaftlichen Probleme nur unter Berücksichtigung aller relevanten Gruppen und Teilsysteme gelingen kann. Ein rein auf „Reparatur“ ausgerichtetes Gesundheitssystem ist hiermit überfordert.
Auf Basis dieser Erkenntnisse gründete sich in der Pfalz die Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark – Wege zur Resilienz“. Die Federführung liegt beim Pfalzklinikum; beteiligt sind vielfältige Akteure, zum Beispiel Vertreter des Instituts für Technologie und Arbeit e.V. in Kaiserslautern, der Universität Koblenz-Landau und des Instituts für Journalistik und Kommunikationsforschung in Hannover. Die Experten schlossen sich zusammen, um seelischen Erkrankungen in der Pfalz künftig stärker vorzubeugen, die Gesundheitsversorgung also nachhaltig und systemisch zu verbessern.

Schlüssel dazu ist aus Sicht des Teams die Förderung von Resilienz. Das ist die Fähigkeit, mit Veränderungen sowie den Höhen und Tiefen des Lebens gut umzugehen und sich auch unter widrigen Bedingungen zu entwickeln. Ein zentraler Unterschied zu anderen Resilienz-Ansätzen besteht in der Überzeugung: Nicht nur für Einzelne gilt es, stärkende Faktoren aufzubauen und Risiken zu reduzieren – auch Organisationen (Unternehmen, Schulen usw.) und Gemeinden beziehungsweise Städte können Resilienz fördern und kultivieren – mit positiven Implikationen nicht nur auf die Individuen, sondern auf das jeweilige Gesamtsystem. Die Vision des Teams ist eine resiliente Region im Jahr 2025.

Das Bündnis arbeitet aktuell an konkreten Aktivitäten und Netzwerken in den Bereichen „Theorie und Therapie“, „Organisation und Arbeit“ und „Community und Public Health“. Schon heute gibt es eine Vielzahl von Aktivitäten, Projekte zur Verbesserung der seelischen Gesundheit am Arbeitsplatz, in der Region. Um Gesundheitssystem und Gesellschaft sowie die öffentliche Meinung zum Thema seelische Gesundheit und Prävention wirklich nachhaltig zu verändern, kooperiert die Gruppe mit dem FrameWorks Institute, einer Kommunikationsforschungs-Organisation aus den USA. Dieses wird eine klare, auf die Veränderung der öffentlichen Meinung ausgerichtete Kommunikationsstrategie ausarbeiten, um sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Entscheidungsträger in Unternehmen und Politik zu erreichen und den Diskurs in eine produktive Richtung zu lenken.
In einigen Jahren sollen sich Einstellungen und Strukturen beim Thema seelische Gesundheit in der Pfalz spür- und messbar verändert haben und präventive beziehungsweise gesunderhaltende Maßnahmen ausgebaut sein.

Zur Webseite der Initiative: www.resilienz-pfalz.de

Projekttitel

Organisationale Resilienz im Rahmen der Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark – Wege zur Resilienz“

Laufzeit: 01.01.2015 – 31.12.2026

Projektpartner

  • Institut für technologie und Arbeit (ITA)
  • Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie AdöR (Initiator und Koordinator)Stiftung Kultur verrückt
  • Frameworks Institute
  • Universität Koblenz – Landau
  • Blackpool Better Start
  • Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover / Hanover Center for Health Communication
  • Landesnetzwerk Selbsthilfe seelische gesundheit Rheinland-Pfalz
  • Hochschule Nordhausen

Ansprechpartnerin

Dr. Regina Osranek

Ansprechpartner

Dr. Harald Weber