Kurzbeschreibung

Das übergeordnete Ziel des Gesamtvorhabens ist, durch eine Verbesserung der Beschäftigungsmöglichkeiten von Wissensarbeitern auf dem Land der Landflucht in Deutschland entgegenzuwirken. Dieses Ziel soll erreicht werden, indem Wissensarbeitern eine Möglichkeit geboten wird, ihre Arbeit nicht nur an einem festen Arbeitsplatz in einer Großstadt zu erledigen, sondern diese Tätigkeit auch in einer ländlichen Region, beispielsweise zuhause, auszuüben. Hierfür wird im Rahmen des Projektes eine offene Ökosystem-Plattform unter Einbindung von Smart Services entwickelt, die die Arbeit sog. Verteilter Teams (VT) ermöglicht. Ein Verteiltes Team zeichnet sich dadurch aus, dass dessen Mitglieder von unterschiedlichen Orten aus zusammenarbeiten. In diesem Vorhaben geht es dabei um Verteilte Teams mit digital unterstützter Zusammenarbeit, die auch als „digitale Teams“ bezeichnet werden.

Das ITA beschäftigt sich im Projekt konkret mit der arbeitswissenschaftlichen Begleitung des Projektvorhabens: Denn die erfolgreiche Arbeit Verteilter Teams wird nicht nur durch eine rein technische Unterstützung sichergestellt, sondern auch durch eine arbeitswissenschaftliche Gestaltung der eingesetzten Technik und der Organisation der Zusammenarbeit. Dies betrifft die Entstehung eines Teams, die Vertrauensbildung, die Arbeitsmotivation und -zufriedenheit der Teammitglieder, die Effektivität der Führung, die Zusammenarbeit innerhalb des Teams und notwendige Kompetenzentwicklungsprozesse. Darüber hinaus ist je nach Typ des Teams die Einbindung in die Organisation des Unternehmens, zu dem das Team gehört, zu gestalten: Fragen wie die Identifikation mit der Organisation, der Austausch mit Kollegen, die nicht Teil des Teams sind, das Wissen über Informationen bzw. Änderungen in der Organisation oder der regelmäßige Austausch mit Vorgesetzten spielen hier eine Rolle. Aufgabe des ITA ist es damit, die arbeitswissenschaftliche Perspektive in das Gesamtvorhaben zu integrieren und diese Gestaltungskomponenten bei der Konzeption der angestrebten Ökosystem-Plattform, deren Erprobung und Evaluation zu berücksichtigen.

Methodenansatz

Vor der Entwicklung der Ökosystem-Plattform werden durch eine umfassende Analyse (Literaturrecherche, Roadshows, Nutzerbefragung) Anforderungen erhoben, die bei der Konzeption der Plattform berücksichtigt werden müssen. Diese Anforderungen werden maßgeblich die Entwicklung der Plattform bestimmen. In diesem Zuge werden vor allem agile Techniken (u.a.  Design Thinking, Scrum) zum Einsatz kommen. Nach einer ersten Entwicklungsphase wird die Plattform in der Praxis durch Anwendungspartner erprobt, die anhand eines wissenschaftlich basierten Fallstudiendesigns ausgewählt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass eine Vielfalt an unterschiedlichen Formen digitaler Teams abgebildet und dementsprechend umfassende Erkenntnisse erhalten werden. Die Plattform wird im Rahmen der Evaluation durch unterschiedliche Ansätze der klassischen Sozialforschung bewertet und im Laufe der Projektzeit weiterentwickelt. Neben leitfadengestützten Interviews und standardisierten Erhebungen (z. B. unterschiedliche Fragebögen wie Teamklima, Arbeitszufriedenheit, Motivation) in Workshop-Sequenzen werden Daten analysiert, die durch die zu entwickelnde Plattform und damit auf der Basis vernetzter Systeme zur Verfügung stehen. Diese werden über einen längeren Zeitraum hinweg Aussagen hinsichtlich der Qualität der Arbeit der Teams ermöglichen (z. B. hinsichtlich Produktivität, Nutzerverhalten, Arbeitstechniken).

Nähere Informationen zum Projekt finden Sie in Kürze unter: www.digitale-teams.de

Projekttitel

Digitale Teams

Laufzeit: 01.04.2018 – 31.03.2021

Projektpartner

  • Institut für Technologie und Arbeit (ITA)
  • INSIDERS Technologies GmbH (Kaiserslautern, Konsortialführer)
  • Fraunhofer IESE (Experimentelles Software Engineering) (Kaiserslautern)
  • Microsoft Deutschland GmbH (München)
  • AviloX GmbH (Leipzig)

Förderung

Das Projekt wird im Rahmen des Technologieprogramms Smart Service Welt II durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Das Teilvorhaben des ITA läuft unter dem Förderkennzeichen 01MD18007D.

Ansprechpartnerin

Dr. Regina Osranek