Im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes (§ 11 SGB IX) wurde die Möglichkeit geschaffen, Modellprojekte zur Stärkung der Rehabilitation durchzuführen. Das Jobcenter Darmstadt (gE) und das kommunale Jobcenter Kreis Groß-Gerau (AöR) beteiligen sich an dem entsprechenden Förderprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ mit dem Projekt „V-I-T – Vernetzung – Interaktion – Teilhabe.“ Das ITA und das Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) sind zuständig für die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation von V-I-T.

Trotz intensiver Bemühungen der beiden Jobcenter war erkennbar, dass selbst ein aufnahmefähiger Arbeitsmarkt, wie er in den Jahren vor der Covid-19 Pandemie im Rhein-Main Gebiet existierte, gesundheitlich stark belasteten Leistungsberechtigten Arbeitsaufnahmen nicht im erhofften Umfang ermöglicht. Die Verbundpartner werden daher ein innovatives Konzept für diese Zielgruppe entwickeln und erproben.

Zielgruppe des Projektes sind Leistungsbeziehende mit psychischen Einschränkungen und / oder Abhängigkeitserkrankungen ab dem 25. Lebensjahr des kommunalen Jobcenters Groß-Gerau und des Jobcenters Darmstadt.

Das Vorhaben fokussiert sich auf zwei förderpolitische Ziele: „Erwerbsfähigkeit erhalten oder wiederherzustellen“ sowie „gesellschaftliche und berufliche Teilhabe verbessern“. Kern des Vorhabens sind der Aufbau einer innovativen Organisationsstruktur inkl. umfassender Vernetzung sowie die Erprobung innovativer Einzelleistungen.

Die erprobten innovativen Leistungen und/oder Maßnahmen sollen geeignet sein:

  • die Erwerbsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen,
  • einer drohenden (Teil-)Erwerbsminderung entgegenzuwirken,
  • die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe zu verbessern,
  • bedarfsdeckende Beschäftigung zu ermöglichen,
  • Vorbehalte bei der Einstellung von gesundheitlich Eingeschränkten gesellschaftlicher und betrieblicher Akteure abzubauen,
  • gesundheitlich beeinträchtigte erwerbsfähige Leistungsberechtigte intensiv zu beraten und zu begleiten,
  • die (wiederherzustellenden) Fähigkeiten gesundheitlich Eingeschränkter zu identifizieren und diese als Grundlage für die Handlungsplanung zu verwenden sowie
  • das soziale Umfeld von gesundheitlich Beeinträchtigten zu entlasten.

Zur besseren Unterstützung gesundheitlich eingeschränkter Leistungsberechtigter wird eine fachkundige Beratung und Begleitung aus einer Hand benötigt. Daher werden interdisziplinäre Beratungsteams aufgebaut. Sie bestehen aus Experten aus den Bereichen Gesundheitscoaching, medizinische Beratung, psychologische Beratung und Arbeitsmarkt. Coaching und die individuelle Zusammenarbeit mit den Teilnehmer*innen stehen im Mittelpunkt.

Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation durch das ITA und das ism deckt ein breites Spektrum an Zielen und methodischer Vorgehensweise ab. Über einen stark bedarfsorientierten und differenzierten Prozess der Prozessbegleitung werden der Projektaufbau und die Projekt- und Teamentwicklung unterstützt. Der Evaluation kommt formative und summative Funktion zu. Sie berücksichtigt dabei die unterschiedlichsten Perspektiven auf den Förderansatz, u.a. von der Zielgruppe selbst, von Coaches sowie von Akteuren im Sozialraum.

Projekttitel

V-I-T – Vernetzung – Interaktion – Teilhabe

Laufzeit: 07.02.2022 – 31.10.2026

Projektpartner

  • Kommunales Jobcenter Kreis Groß-Gerau
  • Jobcenter Darmstadt
  • Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. (ism)

Förderung

Das Projekt „V-I-T – Vernetzung – Interaktion – Teilhabe“ (V-I-T) wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“

Logo des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales

Ansprechpartnerin

Dr. rer. pol. Vanessa Kubek