(English version below)

Digitalisierung – ist eh nur Technologie! Oder? 

Seit einigen Jahren versuchen Organisationen, die in der beruflichen Aus- und Weiterbildung (englisch: vocational education and training – VET) in ganz Europa tätig sind, inklusiver zu werden, um eine qualitativ hochwertige Bildung für alle Bürgerinnen und Bürger umzusetzen. In jüngster Zeit hat auch die Digitalisierung auf ihrer Agenda an Bedeutung gewonnen, da sie als Eckpfeiler der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in der EU mit dem Versprechen eines enormen Wachstumspotenzials für Europa gilt. Die digitale Transformation der beruflichen Bildung erwies sich jedoch als weitaus komplexer als nur die Beschaffung und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Aufgrund dieser Komplexität befinden sich die Berufsbildungsorganisationen in dem Dilemma, entweder ihre Ressourcen aufzuteilen oder eines ihrer ehrgeizigen Ziele fallen zu lassen. Das ERASMUS+-Projekt EICON fand eine dritte Option, die diese „Entweder-oder“-Beschränkung aufhob und Synergien zwischen der Inklusion und der Digitalisierung in der Berufsbildung aufzeigt. Erste Ergebnisse, die von Berufsbildungseinrichtungen genutzt werden können, liegen nun vor.

Die Projektteilnehmer sind davon überzeugt, dass es für jede in der Berufsbildung tätige Organisation / Institution keinen „einen besten Weg“ gibt, ihre Inklusionskapazität durch den strategischen Einsatz von IKT zu erhöhen. Vielmehr muss jede ihre eigene Lösung finden, die dann perfekt zu ihrer jeweiligen Situation und ihren Anforderungen passt. Daher zielen die Ergebnisse des EICON-Projekts darauf ab, Organisationen / Institutionen durch einen gründlichen Überprüfungsprozess ihrer derzeitigen Struktur zu führen. Dies wird durch eine Reihe von Fragen geschehen, wobei jede einzelne den Blick auf einen wesentlichen Bereich lenkt. Diese Fragensammlungen werden in thematischen Checklisten gebündelt. Zwei Checklisten, eine mit dem Schwerpunkt „Pädagogik und Lehr-/Lernansätze“ und eine zweite mit dem Schwerpunkt „Technologien und Infrastruktur“, wurden jetzt von den Projektpartnern veröffentlicht, weitere Checklisten (die zusammen einen Werkzeugkasten bilden werden) werden im Laufe des Jahres 2020 folgen.

Jede einzelne Checkliste ist ein Instrument, das intern von einer Gruppe von Akteuren der Berufsbildung (z.B. Lehrkräfte, Lernende, Management, Vertreter der Berufe und Lehrfächer oder des Arbeitsmarkts, Verwaltungspersonal usw.) gemeinsam verwendet werden soll. Es wird empfohlen, die Fragen einer Checkliste intern mit diesen Akteuren zu diskutieren und dann eigene Schlussfolgerungen auf der Grundlage der Diskussionsergebnisse zu ziehen. Bei weitem nicht alle Punkte der Checkliste müssen positiv beantwortet werden. Wenn jedoch keiner davon erfüllt ist, d.h. eine bestimmte IKT/Digitales Medium/Digitalisierungsstrategie keinen der Checklistenpunkte erfüllt, dann wird sich deren Beschaffung / Einsatz wahrscheinlich nicht positiv auf das jeweilige Thema auswirken.

Um die aktuellen EICON-Checklisten anzusehen und herunterzuladen, besuchen Sie bitte www.eicon-project.eu

Über das Projekt

Das Hauptziel von EICON ist es, Organisationen / Institutionen, die berufliche Aus- und Weiterbildung anbieten, dabei zu unterstützen, inklusiver zu werden. Dabei sollen insbesondere die Organisationen als Ganzes und nicht nur die Aus- und Weiterbildungspraxis in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Manager dieser Organisationen / Institutionen benötigen insbesondere Anleitungen, wie sie ihre Organisationen weiterentwickeln können, da sie oft gleichzeitig auf mehrere Ziele hinarbeiten müssen, d.h. Inklusion ist in der Regel eines von mehreren Zielen. Für verschiedene Organisationsbereiche erarbeitet das Projekt, ob und wie die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) als Hebel / Verstärker eingesetzt werden kann, um die Inklusionskapazität der Gesamtorganisation zu erhöhen. EICON ist die Abkürzung für „Enhancing inclusion capacity of educational organisations / institutions providing vocational vocational training with information and communication technologies (ICT)“. Das Projekt läuft vom 1. November 2018 bis zum 31. Oktober 2020.

Die Partner

Sechs Partner aus Deutschland, Portugal, Griechenland, Schweden und Finnland haben sich zusammengetan, um praxisorientierte Empfehlungen zu erarbeiten. Die Partner kommen aus Organisationen, die Berufsbildung anbieten (Ammattiopisto Live (FI) und Cooperativa para a Educação e Reabilitação de Cidadãos Inadaptados de Cascais – CERCICA (PT)), die Organisationen/Institutionen unterstützen, die Berufsbildung anbieten (Specialpedagogiska skolmyndigheten – SPSM (SE) und das griechische Bildungsministerium (EL)), die Technologie für Organisationen und Einzelpersonen in der Berufsbildung bereitstellen (EPISTIMI GIA SENA ASTIKI MI KERDOSKOPIKI ETAIRIA (EL)) und die Organisationen in komplexen Veränderungsprozessen unterstützen (Institut für Technologie und Arbeit – ITA (DE); Projektkoordinator). Weitere Informationen finden Sie online:
www.eicon-project.eu

ERASMUS+ LogoEICON ist eine strategische Partnerschaft in der beruflichen Bildung, die vom ERASMUS+-Programm der Europäischen Union unter der Förderungsnummer 2018-1-DE02-KA202-005110 mitfinanziert wird. Die Unterstützung der Europäischen Kommission stellt keine Billigung des Inhalts dar, der nur die Ansichten der Autoren wiedergibt, und die Kommission kann nicht für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen verantwortlich gemacht werden.

 

It’s just technology – isn’t it?

Since a number of years, organisations active in vocational education and training (VET) throughout Europe try to become more inclusive, as to implement high quality education for all citizens. Recently, digitalisation gained relevance on their agenda as well, as it is considered the cornerstone of the digital transformation of EU business and society with the promise of an enormous growth potential for Europe. However, the digital transformation of VET proved itself to be far more complex than just to procure and use pieces of information and communication technology (ICT). Due to this complexity, VET organisations find themselves in the dilemma to either split their resources or drop one of their ambitious goals. The ERASMUS+ project EICON found a third option, discarding this “either-or” restriction, and identified synergies between inclusion and digitalisation in VET. First results to be used by VET organisations are now available.

The project participants are convinced that there is no ‚one best way‘ for any organisation / institution active in VET to increase its inclusive capacity with strategic use of ICT. Rather, each one needs to find its own solution that then fits perfectly to its respective situation and requirements. Therefore, the results of the EICON project aim to guide organisations / institutions through a thorough review process of its current set-up. This will be done by asking a series of questions, each single one directing the view to an essential area. These collections of questions constitute thematic checklists. Two checklists, one with a focus on “Pedagogy and Teaching / Learning Approaches” and a second with focus on “Technologies and Infrastructure”, have now been published by the project partners, further checklists (that all together will establish a toolbox) will follow during 2020.

Each single checklist is a tool to be used internally by a group of VET stakeholders (e.g. teaching professionals, learners, management, representatives of the professions and subjects taught or of the labour market, administrative staff etc.). It is recommended that the checklist questions are discussed internally with those stakeholders, and then own conclusions based on the discussion results are drawn. By no means all checklist items need to be answered positively. However, if none of them is met, i.e. a certain ICT / digital media / digitalisation strategy does not address any of the checklist items, then it probably won’t impact positively on the respective checklist topic.

To view and download the most recent EICON checklists, please visit
www.eicon-project.eu

About the Project

EICON’s main objective is to support organisations / institutions providing Vocational Education and Training (VET) to become more inclusive. In particular, the aim is to put the organisations as a whole in the focus, and not just education and training practice. Managers of these organisations / institutions are particularly in need for guidance on how to further develop their organisations, as they often have to work towards multiple aims simultaneously, i.e. inclusion usually is one among other aims. For different organisational areas the project elaborates, if and how information and communication technology (ICT) can be used as a lever / amplifier to increase the overall organisation’s inclusiveness. EICON is the acronym for ‘Enhancing inclusion capacity of educational organisations / institutions providing VET with information and communication technologies (ICT)’. The project runs from 1 November 2018 until 31 October 2020.

The Partners

Six partners from Germany, Portugal, Greece, Sweden and Finland have joined forces to elaborate practice-oriented recommendations. Partners come from organisations that provide VET (Ammattiopisto Live (FI) and Cooperativa para a Educação e Reabilitação de Cidadãos Inadaptados de Cascais – CERCICA (PT)), that support organisations / institutions that provide VET (Specialpedagogiska skolmyndigheten – SPSM (SE) and the National Ministry of Education, Research and Religious Affairs (EL)), that provide technology for VET organisations and individuals (EPISTIMI GIA SENA ASTIKI MI KERDOSKOPIKI ETAIRIA (EL)) and that support organisations in complex change processes (Institut für Technologie und Arbeit – ITA (DE); project coordinator). Further information can be found online:
www.eicon-project.eu

Co-funded by the ERASMUS+ Programme of the European UnionEICON is a Strategic Partnership in Vocational Education and Training, co-funded by the ERASMUS+ Program of the European Union under grant no 2018-1-DE02-KA202-005110. The European Commission support does not constitute an endorsement of the contents which reflects the views only of the authors, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein.